JC-Logo

Judo-Club Waakirchen e.V.





Judo

Judo hat seinen Ursprung in Japan.
Dort wurde vor mehr als 120 Jahren von Jigoro Kano entwickelt, indem er die effektivsten Techniken sener 3 Ju-Jutsu-Schulen, an denen er studiert hat, systematisiert und die gefährlichen Techniken daraus eliminiert hat. Übersetzt bedeutet Judo "Der sanfte Weg".

Dem Judo liegen zwei Prinzipien zugrunde:

(Die folgenden Absätze sind entnommen aus den Lehrbriefen des DJB, 1. Auflage 1995)

1. "Sei-Ryoku-Zen-Yo" - das technische Prinzip

Das erste Prinzip beschreibt, wie man die Judotechniken ausführen soll und wie man sich im Kampf zu verhalten hat. Es kann mit "Bester Einsatz von Geist und Körper" oder "Bester Einsatz der vorhandenen Kräfte" umschrieben werden und beinhaltet eine deutliche Absage an die bloße Anwendung physischer Kraft. Mit diesem Prinzip will Kano den Begriff "ju" (sanft, nachgeben, geschmeidig) des Wortes Judo näher charakterisieren. Die Idee des Siegens durch Nachgeben, sowohl als körperliche Eigenschaft als auch als gesitig-emotionale Einstellung findet sich hier wieder.
In der Judo-Praxis können folgende theoretisch-taktischen Grundsätze diesem Prinzip zugeordnet werden:
- Ausnutzen der Bewegung des Gegners und des eigenen Schwungs
- Anwenden der Hebelgesetze
- Brechen des gegnerischen Gleichgewichts
- das eigene Gewicht mehr einsetzen als die eigene Kraft
- auch bei aggressiven Handlungen des Gegners kühlen Kopf bewahren
- den Gegner studieren und Schwachpunkte nutzen
- die eigenen Stärken gegen die Schwächen des Gegners nutzen

2. "Ji-Tai-Kyo-Ei" - das moralische Prinzip

Das zweite Prinzip Jigoro Kanos hebt Judo über eine bloße Zweikampfsportart hinaus und lässt es zum Erziehungssystem werden. In der Übersetzung kann man dieses Prinzip als "Gegenseitige Hilfe für den wechselseitigen Fortschritt und das beiderseitige Wohlergehen" verstehen. Kano macht damit deutlich, mit welcher Einstellung und Haltung man Judo erlernen und betreiben soll. Er macht klar, dass der Partner nicht nur "Übungsobjekt" ist, jemand, an dem man übt, sondern ein Gegenüber, für das man Verantwortung entwickeln muss und für denssen Fortschritt in technischer und persönlicher Hinsicht man genauso arbeiten muss, wie für den eigenen. Ohne willig mitarbeitende Partner ist ein Judo-Studium nicht möglich. Mit dem Prinzip des gegenseitigen Helfens und Verstehens hat kano den aspekt des "do" (Weg, Prinzip, Grundsatz) des Wortes Judo als Lebensweg oder prinzipielle Einstellung zum Leben im Miteinander näher beschrieben.
Auf der Judo-Matte beim Training kann man die Anwendung dieses Prinzips unter anderem daran erkennen, dass
- Tori (der Aktive) die Kontrolle über die Fallübung von Uke (dem Passiven) ausübt
- Uke bei Würge- und Hebeltechniken rechtzeitig abschlägt und Tori die Technik daraufhin sofort beendet
- alle Übenden miteinander trainieren und kein Partner zum Üben abgelehnt wird
- beim Üben von Judotechniken und beim Randori Rücksicht auf Alter, Geschlecht, körperliche und technische Entwicklung des Partners genommen wird und wechselseitige Erfolgserlebnisse ermöglicht werden
- jeder Übende bereit ist, für sein Handeln und für die Gruppe Verantwortung zu übernehmen

Um dieses zweite Prinzip besser verständlich zu machen, hat der Deutsche Judo-Bund 10 Judowerte definiert, die für jeden Judoka sebstverständlich sein sollten:
(Die folgenden 10 Judowerte sind entnommen aus "Judo spielend lernen - ein Leitfaden für die Ausbildung der 5- bis 7-jährigen" des DJB, 1. Auflage 2006)
Höflichkeit Ehrlichkeit

Höflichkeit: Behandle deine Trainingspartner und Wettkampfgegner wie Freunde.
Zeige deinen Respekt gegenüber jedem Judo-Übenden durch eine ordentliche Verbeugung.

Ehrlichkeit: Kämpfe fair, ohne unsportliche Handlungen und ohne Hintergedanken.








Ernsthaftigkeit Respekt

Ernsthaftigkeit: Sei bei allen Übungen und im Wettkampf konzentriert und voll bei der Sache.
Entwickle eine positive Trainingseinstellung und übe fleißig.

Respekt: Begegne deinem Lehrer/deiner Lehrerin und den Trainingsälteren zuvorkommend.
Erkenne die Leistungen derjenigen an, die schon vor deiner Zeit Judo betrieben haben.








Mut Wertschätzung

Mut: Nimm im Randori und Wettkampf dein Herz in die Hand. Gib dich niemals auf,
auch nicht bei einer drohenden Niederlage oder bei einem scheinbar übermächtigen Gegner.

Wertschätzung: Erkenne die Leistung jedes anderen an, wenn dieser sich
nach seinen Möglichkeiten ernsthaft anstrengt.







Bescheidenheit Hilfsbereitschaft

Bescheidenheit: Spiele dich selbst nicht in den Vordergrund.
Sprich über deinen Erfolg nicht mit Übertreibung. Orientiere dich an den
Besseren und nicht an denen, deren Leistungsstand du bereits erreicht hast.

Hilfsbereitschaft: Hilf deinem Partner, die Techniken korrekt zu erlernen.
Sei ein guter Uke. Unterstütze als Höher-Graduierter/Trainingsälterer die Anfänger.
Hilf den Neuen, sich in der Gruppe zurecht zu finden.










Freundschaft: Achte auf alle diese Werte und alle Menschen.
	Dann wirst du beim Judo unweigerlich Freunde finden!